6 Meter - das «Magic Band»

Auf den Punkt

Anlässlich der WRC-19 wurde der Bereich 50-52 MHz sekundär dem Amateurfunkdienst in unserer Region zugeteilt. Der Bandplan sieht im Bereich 50 bis 51 MHz die Nutzung für SSB und Telegrafie vor. Im Teil 51 bis 52 MHz hauptsächlich FM und Relaisbetrieb. Auch in Deutschland wurde das 6m-Band erweitert von 51 bis 52 MHz. Mit Feststationen und horizontaler Antennenpolarisation.

FM-Simplexbetrieb, 51.41 bis 51.59 MHz, Anruffrequenz ist die 51.510 MHz.

Infos: 

  • Das Band ist sekundär nutzbar. Nationaler Frequenzzuweisungsplan Bakom: Amateur sekundär und Wind-Radar.
  • Es gibt auch einen Bakenbereich, siehe unten; eine Bake ist bei Münchenbuchsee: JN37RA, 50.420 MHz.
  • hb9f.ch (Relais Schilthorn)
  • uksmg.org (Vereinigung 6m-Amateure in GB)
  • dk9jc.de (Infos über Neuregelung 6m-Band in Deutschland, Bundesnetzagentur.) oder auf der Seite der IARU.

Relais:

  • Schilthorn, TX 51.850 u. RX 51.250 mit 94.8 Hz
  • Ranger Köpfl (Tirol), TX 51.910 u. RX 51.310 mit 77 Hz, JN57OF

Baken:

  • HB9SIX, 50.058 MHz (JN47LH)
  • HB9F-Bake, 50.420 MHz, (JN37RA, Münchenbuchsee)
  • NEU: HB9HTC, 50.435 Mhz (JN37WJ, Wisen)

Im Detail

Das Sechs-Meter-Band reicht bei uns von 50 bis 52 MHz. Es bietet praktisch alle Ausbreitungsformen, die HF- und VHF-Betreibern bekannt sind, sowie einige, die auf sechs Metern viel häufiger vorkommen. An Betriebsarten gibt es nicht nur CW, SSB und WSJT-X, sondern auch FM-Simplex sowie FM-Repeater.

Die beliebteste Ausbreitungsart ist Sporadic E (Es), also die Reflexion an der E-Schicht der Ionosphäre. Dies tritt vor allem im Sommer auf, aber es gibt auch ein paar Zeiten im Rest des Jahres, in denen sich Es bilden kann. Manchmal ist es da, manchmal nicht. Darin liegt die Magie.

Die normalen Entfernungen bei Es können von 1.500 Meilen eines einzelnen Hops bis hin zum doppelten und dreifachen Hops reichen.

Wie bei HF gibt es auch eine Ausbreitung über die F2-Schicht der Ionosphäre. Diese ist normalerweise auf den Höhepunkt des Sonnenfleckenzyklus beschränkt. Das ist echte Magie mit fast weltweiter Ausbreitung.

Als nächstes kommen wir zu den eher esoterischen Ausbreitungsarten, die jedoch täglich genutzt werden. Dazu gehört die Meteoritenstreuung, bei der die in die Erdatmosphäre eintretenden Meteore die E-Schicht beleuchten und einen Pfad für 6-Meter-Signale sowie höhere UKW-Signale bieten. Ich erwähne auch die Ionostreuung, bei der Signale von Störungen in der Ionosphäre reflektiert werden.

Dann gibt es noch die Trans-Equatorial-Propagation, TEP, bei der das Signal im Wesentlichen den magnetischen Äquator der Erde überspringt. 

Es gibt auch troposphärische Verstärkung, wenn das Wetter eine thermische Inversion in der Troposphäre erzeugt und das HF-Signal in der Nähe der Erdoberfläche ablenkt. Das passiert zwar auch auf sechs Metern, aber eher auf den höheren VHF-Bändern.

Dann gibt es noch den Mondabprall oder EME für Erde-Mond-Erde. Hier werden Signale buchstäblich von der Oberfläche des Mondes zurückgeworfen. Das erfordert in der Regel einige Leistung und Antennen mit hohem Gewinn. [Quelle 6m DXing Guide, englisch]

6 Meter Antenne während Contest auf der Spornegg (Foto: Beat, HB9ZGS)

Auf den folgenden Fotos sieht man den Sender Froburg und den Mittellandnebel, der über den Jura schwappt. - nahe Bakenstandort HB9HTC:

Bericht von Beat, HB9ZGS und Alex, HB9FZW - 6. Januar 2021